Der Turm Longonsardo

Der Turm Longonsardo, aus Granitblöcken errichtet, gehört zu dem Bauplan der Türme von König Philipp II. zur Verteidigung gegen die Einfälle der Mauren und Berber, die in den vorhergehenden Jahren die Küsten Sardiniens heimsuchten.

Eines der interessanten Ereignisse, die es von dem Turm zu erzählen gibt, ist das aus dem Jahr 1802.
Der Turm wurde von einer kleinen Gruppe sardischer Emigranten überfallen und erobert, die in Korsika Zuflucht gefunden hatten und Anhänger von Angioy waren, angeführt von dem Priester Francesco Sanna Corda, der durch die von der Insel La Maddalena kommenden Truppen im Kampf am Fuß des Turms fiel und scheinbar auch dort begraben wurde.

Ab diesem Moment ging die Führung auf den Hauptmann Pietro Francesco Maria Magnon über, der die Bedeutung des Ortes erkannte und die Möglichkeit seiner Selbstständigkeit, sodass er König Viktor Emanuel I. bedrängte, der am 12. August 1808 ein Dekret erließ, mit dem die Gründung eines neuen Ortes angeordnet wurde.

Die Burg Longonsardo wurde am Ende des 14. Jahrhunderts auf Wunsch des Judikats von Arborea gebaut, das fast das gesamte Gebiet der Insel kontrollierte. Das Judikat und die katalanisch-aragonesische Herrscher hatten aufgrund des Wunsches beider, die größte Kontrolle auszuüben, einige Konflikte.

Die katalonisch-aragonesischen Herrscher hatten ein starkes Interesse, es wegen dem Hafen, der Kontrolle der Anlegestelle Longosardo und der Möglichkeit, sich den Bonifatius anzueignen, unter ihre Herrschaft zu bekommen, und außerdem aufgrund der Tatsache, eine weitere Festung am Meer zu erwerben. Für eine bessere Verteidigung von Burg und Hafen hatte die Krone die Gründung einer Ortschaft in der Nähe der Burg gefördert, indem allen, die sich dort ansiedeln wollten, Privilegien eingeräumt wurden.

Im Jahr 1422 wurde die Burg brutal von den Genuesen geplündert. Das folgende Jahr beschloss König Alfons V., sie aufgrund der erheblichen Ausgaben, die für ihren Wiederaufbau nötig gewesen wären, definitiv abzureißen. Die wenigen Überreste, die auf dem Vorgebirge von Terravecchia verblieben sind, zeugen heute noch von der Großartigkeit des Baus, der eine Länge von 120 Metern hatte, aus zwei vierseitigen Gebäuden bestand, von denen eines dem Hafen zugewandt war und das andere auf der Spitze des Hügels stand. Beide Baukörper wurden durch einen Weg verbunden, der von starken Mauern verteidigt wurde. Die Burg befindet sich auf einem Privatgelände und kann leider nicht besichtigt werden.